25. Todestag des Comiczeichners Carl Barks: Der Shakespeare des Enten-Universums
Der Vater von Donald Duck ist für viele immer noch Walt Disney. Doch Disneys Anteil an Donalds Werdegang ist überschaubar: Er produzierte lediglich die Filme, in denen der berühmte Erpel seine ersten Auftritte hatte. Einen festen Platz im allgemeinen Bewusstsein hat Donald heute vor allem als Comicfigur.
Sein Erfolg in dieser Kunstform ist vor allem einem zu verdanken: dem Zeichner und Texter Carl Barks, der vor 25 Jahren, am 25. August 2000, 99-jährig starb.
Der 1901 geborene Barks wuchs als Sohn eines Farmers im US-Bundesstaat Oregon auf. Er schlug sich als Hilfsarbeiter durch, bevor er als Zeichner für verschiedene Zeitungen arbeitete.

© Alan Light
1935 gelang ihm eine Anstellung beim Disney-Studio, wo man sein Talent erkannte und ihn nach kurzer Zeit in die Abteilung für Geschichten-Entwicklung versetzte. Hier arbeitete er in den folgenden Jahren fast ausschließlich an Kurzfilmen mit Donald Duck.
Dabei sorgte er 1938 für den ersten Auftritt von Donalds Neffen Tick, Trick und Track (im Original: Huey, Dewey und Louie) und 1940 für das Debüt von Donalds Freundin Daisy.
1942 kündigte Barks bei Disney, um fortan als Comiczeichner zu arbeiten – wiederum mit Donald Duck als Hauptfigur. Donald war schon seit 1936 in Zeitungscomics präsent, die aber nie mehr als vier Bilder umfassten.
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Spielten die ersten Geschichten noch in Burbanks, dem Sitz der Disney-Studios, verlegte Barks sie schon 1944 in die von ihm erfundene Stadt Entenhausen (Duckburg), einen Ort, der es im Hinblick auf seine mythische Bedeutung durchaus mit Atlantis aufnehmen kann.
Auffällig ist die von ihm betriebene Verfeinerung seiner Hauptcharaktere: War der Donald der Filme noch ein einfältiger Wüterich, avancierte er in Barks’ Comics zu einem liebenswerten Pechvogel. Donalds Neffen, die in den Filmen und Zeitungs-Strips als ungezogene Rabauken auftreten, machte Barks zu ebenso klugen wie wohlerzogenen Kindern, mit denen sich kleine Leser identifizieren können.
Im Duck-Universum
Der in den ersten Geschichten noch sehr garstige und unsympathische Dagobert wurde nach und nach – wohldosiert – mit auch warmherzigen Zügen ausgestattet.
Barks’ Bedeutung für das Duck-Universum kann gar nicht überschätzt werden. Für diese bis heute aus der Populärkultur nicht wegzudenkende Comic-Reihe war er ungefähr so wichtig wie Shakespeare für die Geschichte des Dramas.
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