Arabisches Filmfestival in Berlin: Ein Hund namens Rambo
Eine ältere Frau ganz in Schwarz setzt sich auf eine Liege im Behandlungszimmer eines Arztes. „Mein Sohn weigert sich zu sterben“, erklärt sie. Als die Einstellung wechselt, erkennt man, dass noch eine weitere Frau vor seinem Schreibtisch sitzt, eine andere steht neben ihm. Ihre Söhne sind längst tot, verfolgen die Mütter aber bis heute. Aus den Köpfen der Überlebenden sprießt Minze.
Der ägyptische Kameramann Muhammed Hamdy findet in seinem Regiedebüt „Perfumed with Mint“ eindrucksvolle Bilder für die politischen Umbrüche in seinem Land. Eine ganze Generation steckt in einer tiefen Depression – erst der arabische Frühling, dann der Sturz Hosni Mubaraks, der reaktionäre Blacklash mit dem Erstarken der Muslimbrüder und schließlich der Aufstieg Abdel Fatah El-Sisis. In einer Gesellschaft, die wie ein Kaninchen vor der Schlange erstarrt ist, bleiben Haschisch und die Welt der Poesie die einzigen Zuflüchte für die Menschen.
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„Was Marielle weiß“ auf der Berlinale Ein Fall von Too Much Information „Blood & Sinners“ im Kino Tanz der Vampire Berlinale-Gewinner Dag Johann Haugerud Über das Liebesleben der Großstädter
In ihrer Spurensuche weist Shafik nach, dass Salem für Fassbinder und seine Mitstreiter vor allem als Projektionsfläche von Interesse war, während ihnen der Mensch weitgehend gleichgültig blieb. Mit ungewöhnlichen Perspektiven wie diesen bleibt Alfilm auch in seinem 16. Jahr ein wichtiger Ort, um dem arabischen Kino und seinen Einflüssen zu begegnen.