Autorin Sally Rooney verweigert die Übersetzung ihres Romans ins Hebräische
Die irische Autorin Sally Rooney verweigert einem Medienbericht zufolge aus Solidarität mit den Palästinensern einem israelischen Verlag die Übersetzungsrechte an ihrem neuen Buch „Beautiful World, Where Are You“.
Die 30-Jährige berief sich auf Berichte einer internationalen und einer israelischen Menschenrechtsorganisation, denen zufolge die Behandlung der Palästinenser durch die israelische Regierung der Definition von Apartheid nach internationalem Recht entspreche, wie die „Irish Times“ am Dienstag berichtete. Der Schritt stieß in Israel auf scharfe Kritik.
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Die Schriftstellerin sagte, sie unterstütze daher die Israel-Boykott-Bewegung BDS. „In diesem speziellen Fall folge ich dem Aufruf der palästinensischen Zivilgesellschaft, einschließlich aller großen palästinensischen Gewerkschaften und Schriftstellergewerkschaften“, betonte Rooney.
Sie verstehe, dass nicht alle mit ihrer Entscheidung einverstanden seien. „Aber ich halte es unter den gegenwärtigen Umständen einfach nicht für richtig, einen neuen Vertrag mit einem israelischen Unternehmen anzunehmen, das sich nicht öffentlich von der Apartheid distanziert und die von den Vereinten Nationen festgelegten Rechte des palästinensischen Volkes unterstützt.“
Rooneys erste beide Romane waren auf Hebräisch vom Verlag Modan veröffentlicht worden, der nun auch die Rechte an ihrem neuen Werk erwerben wollte. Die Autorin betonte, es wäre „eine Ehre“, wenn ihr Buch ins Hebräische übersetzt würde.
„Wenn ich einen Weg finde, diese Rechte in einer Weise zu verkaufen, die den institutionellen Boykottrichtlinien der BDS-Bewegung entspricht, wäre ich sehr glücklich und stolz.“ Sie betonte, sie solidarisiere sich mit dem Kampf der Palästinenser für „Freiheit, Gerechtigkeit und Gleichberechtigung“. (dpa)