Kampf gegen Smithsonian-Museen: Diese Kunstwerke sind der Trump-Regierung zu „woke“
Die Einhegung der „außer Kontrolle“ geratenen Smithsonian Museen durch den US-amerikanischen Präsidenten Donald Trump geht in die nächste Runde. Jetzt wird es sehr konkret.
Donald Trumps Behörde benennt auf der Webseite des Weißen Hauses 23 Werke und Ausstellungsprojekte in den zahlreichen Einrichtungen des Washingtoner Smithsonian Institute, die der Geschichtsauffassung der amerikanischen Regierung entgegenstehen. Vor allem Darstellungen zur Sklaverei, „Race“, Einwanderung und LGBTQ+-Themen sind negativ aufgefallen.
Als prolematischer Dauerbrenner gilt die bereits 2020 veröffentlichte Bildungskampagne „White dominant culture“ des National Museum of African American History. Das Museum veröffentlichte damals in einem Online-Portal über „race“ und Rassismus „Aspekte und Annahmen des Weißseins in den Vereinigten Staaten“.
Die Infografik, für die sich die Institution bald nach ihrer Veröffentlichung entschuldigte, identifizierte damals etwa „rationales Denken“, „harte Arbeit«, „Individualismus“ und „Steak und Kartoffeln“ als Werte „weißer Kultur“, die über die Jahrhunderte hinweg normalisiert und von der US-amerikanischen Bevölkerung – auch von People of Color – internalisiert worden seien.

„Die Smithsonian ist AUSSER KONTROLLE“, schrieb Trump Tage zuvor in seinem Onlinedienst Truth Social. Alles drehe sich nur darum, „wie schrecklich unser Land ist, wie schlimm die Sklaverei war und wie wenig die Unterdrückten erreicht haben – nichts über Erfolge, nichts über Strahlkraft, nichts über Zukunft“.
Das Weiße Haus hat die Smithsonian-Museen aufgefordert, innerhalb von 30 Tagen ihre Ausstellungspläne vorzulegen, um sie auf unliebsame Darstellungen der US-Geschichte zu überprüfen. Zum 250. Geburtstag der USA im Jahr 2026 sollen die Museen regierungskonforme Darstellungen der amerikanischen Geschichte zeigen.
Die nun veröffentlichte Liste enthält keine direkte Aufforderung, die benannten Kunstwerke oder Ausstellungen zu entfernen. Eher soll sie konkrete Beispiele liefern, für das, was in den Einrichtungen des Smithsonian Institute in die falsche Richtung läuft. Vermutlich ließe sich diese Aufzählung nach Auffassung der Regierung beliebig verlängern.
Der amerikanische Präsident geht seit Beginn seiner zweiten Amtszeit im Januar hart gegen Kulturinstitutionen sowie Universitäten und ihre angeblich linke Ideologie vor. Bereits im März hatte er ein Dekret unterzeichnet, um die gut 20 Nationalmuseen von Smithsonian wieder zum „Symbol der Inspiration und amerikanischen Größe“ zu machen und „unangebrachte Ideologien zu entfernen“.
Im vergangenen Jahr besuchten nach Angaben von Smithsonian fast 17 Millionen Menschen die verschiedenen Einrichtungen in Washington. Der Eintritt ist grundsätzlich kostenlos.