Nach Tod von Kay Bernstein: Hertha-Vize Drescher führt übergangsweise die Geschäfte als Präsident
Die Fußball-Welt ist weiter geschockt, Hertha BSC sortiert sich unter den traurigen Umständen: Nach dem überraschenden Tod von Hertha-Präsident Kay Bernstein wird Vize-Präsident Fabian Drescher (Bild oben) als Interims-Präsident des Fußball-Zweitligisten fungieren. Der 41-Jährige hatte bereits die Mitgliederversammlung im vergangenen Oktober geführt, als Bernstein aufgrund eines Unfalls im Krankenhaus lag.
Ob Drescher bis zu den turnusmäßigen Neuwahlen im Oktober bleibt oder es auf der Mitgliederversammlung im Frühjahr vorgezogene Neuwahlen gibt, ist noch nicht geklärt. Bernstein war am Dienstag im Alter von 43 Jahren gestorben.
Neuwahlen könnten die Gremien um das weiterhin handlungsfähige Präsidium, dem Aufsichtsrat und dem Vereinsgericht einberufen. Ebenso könnten zehn Prozent der Mitglieder für vorgezogene Neuwahlen votieren, wie „Bild“ berichtet.
Rest in Heaven Kay.
Kevin-Prince Boateng
Hertha will mit einer öffentlichen Trainingseinheit am Mittwoch auch den Anhängern die Chance zur Anteilnahme geben. Die für Freitag vorgesehene Spieltagskonferenz sagte der Verein am Mittwoch ab.
Es ist davon auszugehen, dass der Club und die Fans Bernstein beim kommenden Heimspiel gegen Fortuna Düsseldorf am Sonntag (13.30 Uhr) ehren werden. Wer nicht im Stadion ist, kann dank einer Kooperation zwischen dem TV-Rechte-Inhaber Sky und RTL die Konferenz der Sonntagsspiele auch im Free-TV auf RTL verfolgen.
Hertha-Urgestein Kevin-Prince Boateng brachte nach dem unerwarteten Tod von Bernstein seine Anteilnahme zum Ausdruck gebracht. „Rest in Heaven Kay“, schrieb der gebürtige Berliner am Mittwoch in einer Instagram-Story. Dazu stellte der Ex-Profi ein Foto der beiden bei Boatengs Verabschiedung im Olympiastadion Ende September 2023. Bernsteins Tod war am Dienstag bekannt geworden und hatte bundesweit für Bestürzen gesorgt.
Auch Herthas aktueller Kapitän Toni Leistner teilte bei Instagram eine Nachricht. „Wir werden Hertha zu dem machen, wie du sie dir vorgestellt hast. Eine ehrliche Einheit, WIR-Gefühl und vor allem eine Familie“, schrieb der 33-Jährige.
Das Fan-Bündnis „Unsere Kurve“ schrieb in einem Statement: „Seit unserem Bestehen war Kay immer wieder bei uns präsent und stets ein verlässlicher Partner. Viele unter uns sahen in ihm einen Leuchtturm im Irrsinn des modernen Fußballs. Unsere Kurve wünscht dem ganzen Verein Hertha BSC, vor allem aber seiner Familie viel Kraft in dieser schweren Zeit!“ (dpa)