Tennis News: Steffi Graf und Andre Agassi – Eine geheime Liebe wird zur Filmromanze
Als die kühle Dauersiegerin und der US-Paradiesvogel zum Tennis-Traumpaar wurden, war das eine Sensation. Nun gibt es einen Film dazu. Wie erzählt man eine wahre Lovestory, die nur das Paar selbst kennt?
Eine der besten Anekdoten über die Liebesgeschichte von Steffi Graf und Andre Agassi hat mit dem Kühlschrank von Brooke Shields zu tun. Ende der 1990er Jahre steht die US-Schauspielerin kurz vor der Hochzeit mit dem Tennisstar. Als Motivation für das voreheliche Fitnessprogramm klebt Shields ein Foto der deutschen Tennislegende an den gemeinsamen Kühlschrank – eingerahmt von einem herzförmigen Magneten, wie Agassi später in seiner Biografie “Open” schreiben wird. Das damalige Sexsymbol (“Die blaue Lagune”) ahnt nicht, dass Agassi danach regelmäßig vor dem Foto innehält. Weil er seit Jahren heimlich in Graf verschossen ist.
Graf und Agassi lieben sich – damals eine Sensation
Wenig später kommt es zur Trennung. Und kurz danach feiern Fans und Medien tatsächlich das neue Traumpaar der Szene: Steffi Graf und Andre Agassi – zwei der erfolgreichsten Sportstars ihrer Zeit. Die Gräfin und der Rebell: Es ist eine Sensation, zu unterschiedlich scheinen der einstige Paradiesvogel mit Langhaartoupet und die eher kühle Dauersiegerin.
Jetzt (Start: 29. Juni) gibt es bei Amazon Prime Video einen Film, der den Weg der beiden bis zum ersten Kuss nachzeichnet. Weil Graf und Agassi aber derart dezent auftreten und mit Bedacht ihr Privatleben schützen, ist über diese Liebe nicht viel bekannt – im Gegensatz zu den Geschichten so mancher ihrer Tenniskollegen. Die große Stärke der Liebe der beiden wird für “Perfect Match – Die Steffi & Andre Story” also zur großen Herausforderung: Wie verfilmt man eine wahre Liebesgeschichte, die aber nur das Paar selbst wirklich kennt?
Agassis “borderline stalking”
Über die Entstehung dieser Liebe gibt es neben kleineren Einblicken in den seltenen privaten Interviews des Paares nur Agassis Ausführungen in seiner lesenswerten Biografie, in der er zum Beispiel schreibt: “Ich war wie vom Donner gerührt, absolut hingerissen von ihrer bescheidenen Anmut, ihrer natürlichen Schönheit.”
Im Film von Regisseur Florian Gallenberger (“Der Überläufer”) regiert mangels Wahrheit vor allem die Dichtung, die bisweilen etwas kitschig gerät und bei der man etwa zu Shields’ Ehrenrettung sagen muss, dass die Kennenlernphase mit Agassi bis zum ersten Kuss doch ein paar Dates länger gedauert haben soll. Immerhin: Die Blumen hat Agassi seiner angebeteten Tenniskollegin nach einem platonischen Treffen tatsächlich ungefragt geschickt – in einem Interview nannte er dies einst “borderline stalking”.
“Fack ju Göhte”-Schauspielerin spielt Steffi Graf
Schauspielerin Lena Klenke (“Fack ju Göhte”, “How to Sell Drugs Online (Fast)”), die im Film die Rolle von Steffi Graf übernimmt, nimmt im dpa-Interview den Mangel an echten Informationen sportlich – und romantisch. “Irgendwie ist es auch schön, dass die wirkliche Kennlern- und Verliebtseinstory für immer bei den beiden bleibt.”
Was Klenke und Tony Sebastian (“Game of Thrones”) als Andre Agassi gut in Szene setzen, ist das zarte Band, das die beiden Stars zusammenführt: das ähnliche Schicksal der von den Eltern zum Erfolg getriebenen Kinder. Dazu sehen die beiden nicht nur (auch dank toller Maske) so aus wie die einstigen Tennisstars: Klenke bewegt sich, gestikuliert und spricht sogar wie Graf – auch mithilfe einer Sprachtrainerin.
Graf und Agassi – informiert, aber nicht involviert
Mittlerweile sind Graf und Agassi, die zwei erwachsene Kinder haben (Tochter Jaden und Sohn Jaz) und zurückgezogen in den USA leben, seit fast 25 Jahren ein Paar – eine echte und vielerorts bewunderte Seltenheit in der Szene. Es ist nicht überliefert, wie ihnen das kleine Filmmärchen gefällt. Sie sind nach Angaben des Filmproduzenten Eric Welbers nicht involviert, wurden aber über das Projekt “immer wieder auf dem Laufenden” gehalten.
Agassis Laudatio auf seine Frau rührte die Welt
Übrigens: Wer nach “Perfect Match” noch etwa zehn Minuten Zeit hat, der sollte bei YouTube im Suchfeld “Agassi Speech Graf” eingeben: Vor fast genau 20 Jahren hielt Agassi bei einer “Hall of Fame”-Veranstaltung eine rührende Laudatio auf seine Frau. “Mir ist klar, dass die Worte noch nicht erfunden wurden, die groß genug, bunt genug oder wahr genug sind, um das Herz und die Seele dieser Frau, die ich liebe, auszudrücken: Stefanie”, sagte er dort schon in seinen einleitenden Worten.
Man hat die eher kühle Graf selten so ergriffen erlebt wie in diesen Minuten. Nach der Rede sagte sie mit tränenerstickter Stimme: “Tennis hat mir diese unglaubliche Reise ermöglicht. Der Beste an dieser Reise war, dass sie mich zu dir geführt hat.”
Manchmal ist die Realität sogar besser als die Fiktion.
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+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung wurde basierend auf Material der Deutschen Presse-Agentur (dpa) erstellt. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++
kns/roj/news.de